Der fünfte Band der Reihe zur Praxis des TEACCH® Ansatzes bietet einen praxiserprobten Leitfaden zum Umgang mit herausforderndem Verhalten bei Menschen mit Autismus-Spektrum-Störungen. Ausgehend von einer gründlichen Analyse der kritischen Situationen und einem möglichst umfassenden Verständnis davon, welche individuellen Auswirkungen eine autistische Wahrnehmung auf das Verhalten einer Person hat, wird der Weg zur systematischen Interventionsplanung begleitet. Hierbei geht es sowohl um die Entwicklung von Maßnahmen zur Spannungsregulation in akut kritischen Situationen als auch um langfristig angelegte stabilisierende und präventive Interventionen.
In dieser umfassend überarbeiteten Neuauflage 2021 finden nicht nur solche Verhaltensweisen Berücksichtigung, die auf ein erhöhtes Erregungsniveau zurückzuführen sind. Mit dem hier vorgestellten Modell werden auch Verhaltensweisen erfasst, die mit einer zu geringen inneren Spannung verbunden sind und sich in Passivität und Rückzug äußern.
Das praktische Vorgehen ist in fünf Phasen gegliedert, die inhaltlich erläutert und anhand von Fallbeispielen anschaulich beschrieben werden. Zu jeder Phase gibt es Arbeitsmaterialien, die den Prozess begleiten und die als Download zur Verfügung stehen. So lassen sich die Formulare, Dokumentationsbögen und Leitfäden als komplettes Handbuch ausdrucken und nutzen.
Das Buch richtet sich an Personen, die Kinder, Jugendliche oder Erwachsene mit einer Diagnose aus dem Autismus Spektrum betreuen, begleiten und fördern.
„Obwohl sich die Publikation auf Menschen bezieht, die im Autismus-Spektrum leben, ist die Methode auf herausforderndes Verhalten, beispielsweise nach einem hirntraumatischen Ereignis, übertragbar. Für viele nichtbehinderte Menschen ist das – letztlich doch sinnhafte – Verhalten von Menschen, die mit den Folgen eines schweren hirntraumatischen Ereignisses leben, oftmals unerklärlich. Dieses unerklärliche Verhalten kann behinderungsbedingt verursacht sein, z.B. weil neuropsychologische Probleme vorliegen, die nicht sichtbar sind und die für herannahende Schiffe so gefährlich sind. Nahestehende Menschen, die die hirntraumatisierte Person noch von früher kennen, können sich das Verhalten nicht erklären und halten Abstand. Die Folge ist eine erzwungene Isolierung der betroffenen Person, die dann in die Isolation mündet und eine Krise bewirkt. Hier eignet sich das 5-Phasen-Modell m.E. hervorragend für die Krisenverarbeitung.
Wenn der Eisberg sichtbar ist, brodelt es unter der Wasseroberfläche bereits, d.h. die Krise hat in herausforderndem Verhalten ihren Höhepunkt erreicht, aber das, was mitschwingt, muss analysiert werden. Hierzu eignet sich das 5-Phasen-Modell zum individuellen Umgang mit herausforderndem Verhalten, das in dieser Publikation vorgestellt wird.
Wenn nun eine kritische Situation wahrgenommen wird, so werden in der ersten Phase die Verhaltensweisen beobachtet, die als problematisch erlebt werden.
In Phase II findet ein Gespräch zum auslösenden Moment der Krise statt und es wird darüber entschieden, ob das 5-Phasen-Modell zur Anwendung kommt. Es wird darüber beraten, „wie man in der akuten Krisensituation am besten reagieren kann“.
In der dritten Phase wird sich mit den, dem Verhalten zugrundeliegenden, Ursachen auseinandergesetzt. Nach dem Eisbergmodell finden autismusspezifische Besonderheiten unterhalb der Wasseroberfläche statt.
Um das herausfordernde Verhalten, gewissermaßen abzustellen, werden in Phase IV Präventionsmaßnahmen zu entwickeln.
Die Umsetzung der Maßnahmen erfolgt dann in der fünften Phase, in welcher der Eisberg großräumig umfahren wird.“ Dr. Carsten Rensinghoff, socialnet.de
“Super! Praxisnah und viele Vorlagen zum Ausprobieren.” HeilpädagogIn
“Anschaulich und unter Berücksichtigung der TEACCH-Grundlagen erläutern die Autoren Hilfestellungen zum Umgang mit Menschen mit ASS. Schrittweise stellen sie ein 5-Phasen-Modell vor, mit dem das Problemverhalten strukturiert beobachtet und Deeskalationsstrategien entwickelt werden können. Ein Fallbeispiel veranschaulicht das Konzept. Beobachtungs- und Analysebögen kann der Leser von der beiliegenden CD-ROM ausdrucken und direkt anwenden. Anschauliche Tipps, zum Beispiel zum Aufbau von Alternativverhalten und Fotos runden das Buch ab. Ein verständliches Buch für alle, die mit Menschen mit ASS arbeiten. Die Arbeitsmaterialien zur systematischen Erfassung von Problemverhalten auf der CD-ROM sind praxisnah, und sie erleichtern es dem Nutzer, strukturiert zu beobachten, zu analysieren und Lösungsmöglichkeiten zu entwickeln.” Daniela Küchemann, ergopraxis
Anne Häußler, Dr. phil. (USA), Diplompädagogin, Diplompsychologin (USA), zweijährige Ausbildung als Therapeutin in einem TEACCH-Zentrum in North Carolina; Studium der Psychologie und Promotion an der Universität von North Carolina in Chapel Hill in Zusammenarbeit mit dem TEACCH Autism Program. Mehr als 25 Jahre Erfahrung in Therapie und Beratung nach dem TEACCH-Konzept. Internationale Referententätigkeit und Veröffentlichungen zum Themenfeld Autismus und TEACCH. Akkreditiert als TEACCH (Registered Trademark) Certified Advanced Consultant.
Antje Tuckermann, Diplompsychologin (Schwerpunkt Klinische Psychologie), Psychologische Psychotherapeutin (Verhaltenstherapie).
Vormals leitende Psychologin in einer psychiatrischen Klinik, jetzt Geschäftsführung Team Autismus GbR, Fortbildungs- und Therapiebereich. Langjährige Erfahrung mit einzel- und gruppenpädagogischer Förderung nach dem TEACCH-Konzept. Internationale Beratungs- und Referententätigkeit; Autorin von Fachartikeln.
Markus Kiwitt, Diplom Sozialpädagoge, Supervisor & Coach (M.Sc.), Ausbildung zum TEACCH®-Trainer beim TEACCH® Autism Program. Mehrmonatige Internships in einem TEACCH®-Zentrum in North Carolina, USA sowie in einer Einrichtung für Menschen mit ASS in Schweden. Mehr als 24 Jahre Erfahrung sowohl in der Beratung als auch in der Anwendung des TEACCH®-Ansatzes in Institutionen in Deutschland, der Schweiz, Italien, Luxemburg und Österreich. Internationale Referententätigkeit.
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